Description: Die Stadtteile von Berlin Suchworte stehen im direkten Zusammenhang mit dem angebotenen Artikel ! Architektur Chronik Geschichte Photographie Großberlin Ostberlin Ost Berlin Reichshauptstadt Berlin Archiv Berlinarchiv Heimatbuch Chronik Berlin Edition Berlinedition Kartographie Kartografie Topographie Zeitungsstadt Berlin Prospekt der Vorwärts-Verlag GmbH aus dem Jahre 1928 Zeitung - Presse - Verlagswesen 1928 erstmals erschienen Reprint – Faksimile – unveränderter Neudruck Neuauflage aus dem Jahr 1987 neu im Archiv - Verlag in Braunschweig VIII interessanter Zeitbeleg sehr informativ 8 Seiten im Format 24 x 32 cm Wenn von der „ Zeitungsstadt Berlin " die Rede ist, so verbindet sich damit meistens die Erinnerung an Produkte der Häuser Ullstein , Mosse und Scherl , leider ohne die Tageszeitungen und Wochenschriften anderer renommierter Verlage und Druckereien einzubeziehen, die oftmals als „Parteienpresse" und als Vorortblätter oder Stadtteilzeitungen, die sogenannte „Heimatpresse", sehr zur Pressevielfalt beitrugen. Nicht von ungefähr weist eine Übersicht an der Jahreswende 1930/31 noch 45 Morgen-, zwei Mittags- und 14 Abendzeitungen aus, die bis auf wenige Ausnahmen sechsmal wöchentlich erschienen. Sie waren fast alle politisch mehr oder weniger festgelegt und somit ein formendes Element der öffentlichen Meinung; die lustig blühende „Heimatpresse" mit etwa 70 Ausgaben blieb hingegen ohne diesen Einfluß, Lokales war ihr Anliegen. In der sozialdemokratischen Presselandschaft jener Jahre nahm der „Vorwärts" als offizielles Zentralorgan und Eigentum der Partei die führende Rolle ein; „Der Abend", „Die Welt am Abend" und „Berlin am Morgen" hießen die weiteren Blätter. Im Winter 1883/84 schuf sich die Berliner Arbeiterschaft eine Zeitung, die als „Organ für die Interessen der Arbeiter" seit dem 1. April 1884 als „Berliner Volksblatt" täglich erschien; von den Abgeordneten Hasenclever und Wilhelm Blos redigiert. Der eigentliche Initiator hieß jedoch Paul Singer. Hier in diesem Organ veröffentlichte unter anderem Bruno Wille am 25. März 1890 seinen denkwürdigen „Aufruf zur Gründung einer Freien Volksbühne". Nach dem Fall des Sozialistengesetzes (1890) führte das Blatt ab 1. Januar 1891 den Haupttitel „Vorwärts - Berliner Volksblatt, Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands". Bis zu dem Zeitpunkt war das wirtschaftliche Fundament unsicher. Erst nach den Reichstagswahlen (1890) stieg die tägliche Auflage auf 25 000 Exemplare; die Zuschüsse aus der Parteikasse und dem Privatvermögen Paul Singers wurden geringer. Ab 1. Januar 1891 war Wilhelm Liebknecht Chefredakteur. Ihm zur Seite stand in den ersten Jahrzehnten, anders als bei späteren Unternehmungen, eine zahlenmäßig sehr kleine, dafür aber hochkarätige Redaktion, so zum Beispiel mit Bruno Schönlank d. Ä. als Stellvertreter ; Georg Ledebour und Georg Gradnauer ; letzterer wurde ab 1918 erster Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und später Reichsinnenminister in der Regierung Wirth; Robert Schmidt, später gleichfalls Minister mehrerer Kabinette. Auch Kurt Eisner, der als erster Ministerpräsident des Freistaates Bayern 1919 ermordet wurde, sei erwähnt sowie der spätere Universitätsprofessor und Direktor am Berliner Museum für Völkerkunde, Heinrich Cunow. Nach dem Tod Wilhelm Liebknechts (1900) wurde die Redaktion in der Gemeinschaft geführt. Nicht nur diese ungewohnte Arbeitsweise, sondern auch der Dualismus von Zentralorgan und Berliner Lokalblatt, sowie die politischen Auseinandersetzungen innerhalb der Redaktion, trübten zeitweilig das Bild des„ Vorwärts", doch tat dies der äußeren Entfaltung, die mit der wachsenden Mitgliederzahl der SPD einherging, keinen Abbruch; die Auflage betrug 1906 bereits 112 000 und stieg bis zumErsten Weltkrieg auf 154 000 Exemplare. Bereits noch zu Lebzeiten August Bebels und Paul Singers wurde der Plan zum Aufbau einer eigenen Druckerei gefaßt und durch Spenden und Darlehen eine finanzielle Basis geschaffen. War bislang der „Vorwärts" in der Druckerei von Max Bading in der Beuthstraße 2 gedruckt worden, so konnte am 1. Oktober 1902 in der Lindenstraße 69 ein den Erfordernissen gerechter Bau bezogen werden, der sich trotz einiger Ergänzungsbauten bald als zu klein erwies. Unter dem Geschäftsführer Richard Fischer wurde dann 1912 das zum Verkauf stehende Grundstück in der Lindenstraße 3 erworben. Hier, in dem schon 1903 vom Architekten Curt Berndt in solider Bauweise errichteten Gebäude, befand sich bis dahin die „NationalZeitung". Nachdem noch das angrenzende Grundstück (Nummer 2) hinzugekauft worden war, entstand bis zum Sommer 1914 eine der größten „Arbeiter-Druckereien" der Welt. In dem Gebäudekomplex befanden sich bis zur Okkupation durch die Nationalsozialisten (1933) neben Redaktion, Verlag, Druckerei und Expedition auch eine Buchhandlung und sämtliche Büros der SPD, sowohl der zentralen wie der lokalen Organisation. Der hier reproduzierte Prospekt, eine Eigenwerbung aus dem Jahr 1928, erschien anläßlich der Hauptversammlung des „Vereins Deutscher Zeitungsverleger" am 5. Oktober 1928 in Berlin. Er bietet, - soweit dies auf acht Seiten möglich -, Einblick in die technische Herstellung der Zeitung, nennt Daten zur Geschichte dieses Unternehmens und gibt dem fachkundigen Leser die Leistungen seiner damals hochmodernen Rotationsmaschinen preis. Ein Handbuch von 1927 nennt 10 Rotationsmaschinen, 25 Schnellpressen und 15 Tiegeldruckpressen als Kapazität für das Haus mit 750 Mitarbeitern. Wie bei anderen Presse-Unternehmen, gab es für den „Vorwärts" gute und böse Zeiten; die Besetzung des Gebäudes vom 6. bis 11. Januar 1919 durch Aufständische, die Inflation, danach der Anstieg der Mitgliederzahl und damit der täglichen Auflage. Eine jüngere Redaktion und literarische Beiträge zum Beispiel von G. H. Mostar, A. Sacher-Masoch, J.-M. Frank, K. Tucholsky und j. Roth hatten in den zwanziger Jahren das Blatt substanziell verbessert. „Die Baumwollpflücker", Roman eines bis dahin unbekannten B. Traven erschien ab Juni 1925 als Fortsetzungsserie und noch 1932 trat der ehemalige Reichstagspräsident Paul Löbe in die Redaktion ein. Chefredakteur war von 1916 bis zum bitteren Ende der Reichstagsabgeordnete Friedrich Stampfer. Am 28. Februar 1933, dem Morgen nach dem Reichstagsbrand, erschien die letzte Ausgabe des „Vorwärts"! Am 6. März 1933 wurden alle Verlags- und Druckhäuser der Kommunisten, der Sozialdemokraten und der Gewerkschaften von der SA gestürmt und am 14. Juli 1933 von der Hitler-Regierung offiziell geschlossen; insgesamt 135 Sozialdemokratische Blätter (Ende 1932) waren in der „Konzentration A.-G." zusammengefaßt. Das Gebäude in der Lindenstraße fiel 1945 den Bomben zum Opfer. Es wurde nach dem Kriege nicht wieder aufgebaut sondern von der SPD veräußert. Die Stelle des ehemaligen Verlagshauses ist wie der ganze Abschnitt der Lindenstraße, die hier in den Mehringplatz einmündete, aufgelassen worden und mit einer Wohnhochhaus-Siedlung dicht bebaut. 8 Seiten im Format 24 x 32 cm gefaltet auf Format 16 x 24 cm sehr guter Zustand - very good condition Versand in Deutschland per Brief oder Einwurfeinschreiben bei Mehrfachkauf warten Sie bitte die Gesamtrechnung ab ! in the case of multiple purchases, please wait for the total invoice! der Versand erfolgt in sicherer Verpackung mit Knickschutz und Schutz gegen Feuchtigkeit shipping in safe wrapping with kink protection and protection against moisture Privatverkauf aus eigener , gepflegter Sammlung - Keine Gewährleistung und Rücknahme Bei Irrtum meinerseits bzw. falscher Beschreibung ist eine Reklamation selbstverständlich möglich. Die Beschreibung erfolgt gewissenhaft In the event of a mistake on my part or a wrong description, a complaint is of course possible. 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Subgenre: Faksimile Nachdruck
Original/Faksimile: Faksimile
Genre: Landeskunde Geschichte
Erscheinungsjahr: 1928
Sprache: Deutsch